Boykottfrei
Zum ersten Mal seit 1972 waren die Olympischen Spiele boykottfrei.
Die historischen Veränderungen
In den Jahren nach den Spielen 1988 erlebte die Welt wichtige politische Veränderungen. In Südafrika wurde die Apartheid abgeschafft, was dem Land zum ersten Mal seit 1960 wieder die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglichte. Dann gab es den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland sowie von Nord- und Südjemen. In der Sowjetunion wurde der Kommunismus ausgerottet und die UdSSR in 15 einzelne Länder aufgeteilt. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona traten die unabhängigen Mannschaften von Estland und Lettland zum ersten Mal seit 1936 an und Litauen schickte seine erste Mannschaft seit 1928. Die anderen Ex-Sowjetrepubliken nahmen als „einheitliches Team“ teil, obwohl die Sieger unter den Flaggen ihrer eigenen Republiken geehrt wurden.
Hockey
Andreas Keller von der deutschen Feldhockey-Mannschaft, die die Goldmedaille gewann, war die dritte Generation seiner Familie, die eine Medaille bei dieser Veranstaltung gewann. Sein Großvater Erwin gewann 1936 die Silbermedaille, sein Vater Carsten 1972 die Goldmedaille.
Jugoslawien
Die einzige Kontroverse betraf Jugoslawien, das wegen seiner militärischen Aggression gegen Kroatien und Bosnien-Herzegowina mit Sanktionen der Vereinten Nationen belegt war. Am Ende wurde Jugoslawien die Teilnahme an allen Mannschaftssportarten untersagt, aber einzelne jugoslawische Sportler durften als „unabhängige Olympiateilnehmer“ antreten. Kroatien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina traten zum ersten Mal als eigenständige Nationen an.
Rudern
Im Finale des Ruder-Achters der Männer schlug Kanada Rumänien um weniger als 30 Zentimeter – eines der knappsten Ruder-Finals der olympischen Geschichte.
Leichtathletik
Ein weiterer enger Wettbewerb war der 100m-Sprint der Frauen. Merlene Ottey (JAM) kam nur sechs Hundertstelsekunden hinter der Siegerin Gail Devers (USA) ins Ziel und wurde dennoch nur Fünfte.
Der Waffenstillstand
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) rief zum ersten Mal zur Einhaltung des Olympischen Friedens auf.
Baseball ist in
Baseball, das bei sechs Olympischen Spielen als Schau- oder Demonstrationssportart aufgetreten war, erlangt endlich Medaillenstatus.
Auf der 95. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die 1989 in Puerto Rico stattfand, wurde beschlossen, dass Demonstrationssportarten ab den Spielen in Atlanta 1996 endgültig abgeschafft werden.
Bis zu den Olympischen Spielen 1992 (Barcelona und Albertville) konnten die Organisationskomitees für die Olympischen Spiele (OCOGs) Demonstrationssportarten in das olympische Programm integrieren. Die Organisation dieser Demonstrationssportarten bedeutete jedoch einen großen Mehraufwand für die OCOGs, die fast identische Leistungen wie für die Sportarten des olympischen Programms erbringen mussten.
Neu im Programm
Badminton und Judo der Frauen werden ebenfalls in das olympische Programm aufgenommen.
Rudern
Spaniens Steuermann im Achter, der 11-jährige Carlos Front, war der jüngste Teilnehmer an den Olympischen Spielen seit 1900.
Zeremonien
Barcelona, 25. Juli 1992. Darbietungen bei der Eröffnungszeremonie. Puppen mit den Farben des Logos der Spiele.
Offizielle Eröffnung der Spiele durch:
Seine Majestät König Juan Carlos I
Anzünden der Olympischen Flamme durch:
Antonio Rebollo (paralympischer Bogenschütze)
Olympischer Eid durch:
Luis Doreste Blanco (Segeln)
Offizieller Eid von:
Eugeni Asencio (Wasserball)