Marcel Marceau, ursprünglicher Name Marcel Mangel, (geb. 22. März 1923, Straßburg, Frankreich – gest. 22. September 2007, Cahors), herausragender französischer Pantomime des 20. Jahrhunderts, dessen stumme Darstellungen mit Eloquenz, trügerischer Einfachheit und ballettartiger Anmut ausgeführt wurden. Seine berühmteste Figur war Bip – halb Pierrot, halb Charlie Chaplins Kleiner Tramp -, die Marceau erstmals 1947 darstellte.
Er wurde in eine jüdische Familie hineingeboren, änderte während des Zweiten Weltkriegs seinen Nachnamen in Marceau und wurde in der Résistance aktiv. Später studierte er an der Schule für dramatische Kunst des Sarah-Bernhardt-Theaters in Paris und bei dem Pantomimen Étienne Decroux. Nach seinem ersten Erfolg – der Rolle des Arlequin in Baptiste, einer Pantomime – konzentrierte er sich ganz auf die Pantomime und gründete eine Pantomimentruppe.
Weltweite Bekanntheit erlangte er in den 1950er Jahren mit seiner Inszenierung eines „Mimodramas“ von Nikolay Gogols Kurzgeschichte „Der Mantel“ und mit erfolgreichen persönlichen Auftritten. Danach unternahm er internationale Tourneen und gründete 1978 in Paris eine Schule für Mimodrama. Marceau spielte auch in mehreren Filmen mit, darunter Barbarella (1968) und Silent Movie (1976). Im Jahr 2005 zog er sich von der Schauspielerei zurück. Als Träger zahlreicher Auszeichnungen wurde Marceau zum Offizier der Ehrenlegion ernannt (1970).