Hintergrund: Wir wollten die Häufigkeit von Nebenwirkungen und die Compliance mit Mefloquin und Chloroquin, die zur Malariaprophylaxe bei Kindern von 0 bis 13 Jahren eingesetzt werden, im Vergleich zu den Nebenwirkungen bei gleichaltrigen Kindern, die prophylaktisch Chloroquin einnehmen, bestimmen.
Methoden: Die Probanden und die Behandlung wurden durch retrospektive Überprüfung der Krankenakten von Kindern < oder = 13 Jahren, die keine anderen Medikamente erhielten und zwischen November 1997 und Januar 2000 eine Reiseklinik besuchten, identifiziert. Die Eltern wurden von Januar bis März 2000 telefonisch zu Compliance und Nebenwirkungen befragt.
Ergebnisse: Wir überprüften 286 Aufzeichnungen und kontaktierten 190 von 286 Eltern (66%). Von diesen hatten 177 (93%) Eltern Wissen aus erster Hand über die Compliance des Kindes mit dem Medikamentenregime und wurden befragt. Die Probanden waren zu 47% männlich (medianes Alter 6,3 Jahre) und wurden im Median 12,4 Monate (Bereich 2,8 bis 28 Monate) nach ihrem Klinikbesuch kontaktiert. Von diesen wurden 148 (84%) Mefloquin und 29 Chloroquin verschrieben, wobei 77% (136/177) das verschriebene Malariamittel einnahmen. Die meisten Kinder (30 von 41), die ihre Prophylaxe nicht erhielten, reisten ungeschützt in das endemische Gebiet. Sechzehn Probanden (12% derjenigen, die Malariamittel einnahmen) berichteten über Nebenwirkungen. Elf von 115 Probanden (10%), die Mefloquin einnahmen, und 5 von 22 Probanden (23%), die Chloroquin einnahmen, berichteten über eine Nebenwirkung. Zu den Nebenwirkungen von Mefloquin gehörten Durchfall, Anorexie, lebhafte Träume, Kopfschmerzen, Veränderungen im Schlaf, Halluzinationen und Erbrechen, wobei zwei Probanden die Einnahme von Mefloquin abbrachen, nachdem sie medizinische Hilfe gesucht hatten. Die Nebenwirkungen von Chloroquin waren Kopfschmerzen, Übelkeit und Veränderungen des Schlafes. Kein Kind beendete die Einnahme von Chloroquin. Die Gruppen, die eine Nebenwirkung meldeten bzw. nicht meldeten, waren in Bezug auf Geschlecht, Alter, Reiseziel, verordnetes Malariamittel und verstrichene Zeit vom Klinikbesuch bis zum Telefonkontakt ähnlich.
Schlussfolgerungen: Nebenwirkungen bei der Verabreichung von Malariamitteln traten bei 10 bis 23 % der Patienten auf, die ihre Medikamente einnahmen, führten aber selten zum Abbruch der Prophylaxe. Verordnete Malariamedikamente wurden manchmal nie verabreicht. Angemessene Beratung über Nebenwirkungen und Gründe für die treue Verabreichung sollte die Malariaprophylaxe begleiten.