Der hier abgebildete Pharao wurde als Thutmose III. identifiziert, einer der wichtigsten Herrscher in der Geschichte des Alten Ägypten. Sein Vater, Thutmose II., starb, als er noch ein Kind war und seine Tante und Stiefmutter, Königin Hatschepsut, übernahm die Macht und regierte in seinem Namen für die nächsten zwanzig Jahre. Erst nach ihrem Tod war Thutmose III. in der Lage, den Thron zu besteigen. Im Gegensatz zu Hatschepsut war Thutmose III. auf die Vergrößerung des Reiches bedacht. Er war einer der erfolgreichsten Generäle Ägyptens und führte insgesamt siebzehn Feldzüge durch, die den ägyptischen Einfluss bis nach Syrien ausdehnten. Er erreichte sogar den Euphrat und eroberte große Teile von Nubien. Dieses idealisierte, lächelnde Porträt von Thutmose III. suggeriert das genaue Gegenteil eines Kriegerkönigs. Der Herrscher trägt den königlichen Nemes-Kopfschmuck und den Uräus auf der Stirn. Da nur der obere Teil der Statue überliefert ist, bleibt die ursprüngliche Pose oder Haltung unklar: Der Pharao könnte thronend, stehend oder kniend dargestellt worden sein. Der König hat seine Oberarme leicht nach vorne geschoben, was darauf hindeutet, dass seine jetzt verlorenen Unterarme einst ausgestreckt waren. Auf dem hinteren Pfeiler ist nur der Anfang einer Inschriftensäule erhalten geblieben. Sie umfasst den Anfang der königlichen Titulatur mit dem sogenannten Horus-Namen. Dies ist eines der fünf Elemente des königlichen Titulars; es beinhaltet immer eine Darstellung des göttlichen Falken. Der Horus-Name drückt die besondere Beziehung aus, die zwischen dem Falkengott Horus – der als Beschützer des Königtums gilt – und dem Pharao bestand.
Autorin: Regina Hölzl