Articles

PMC

Posted on

Abstract

Zielsetzung: Erkrankungen der Halswirbelsäule sind in der älteren Bevölkerung häufig. Die paravertebrale Muskulatur ist essentiell für die Unterstützung und Stabilisierung der Halswirbelsäule, wurde aber bisher nur wenig untersucht. Ziel war es, festzustellen, ob sich bei Patienten mit schweren HWS-Erkrankungen pathologische Veränderungen in diesen Muskeln entwickeln, die, falls vorhanden, zur Pathogenese und Symptomatik ihrer Erkrankung beitragen könnten. METHODEN: Offene Biopsien von oberflächlichen und tiefen paravertebralen Muskeln wurden im Rahmen von chirurgischen Eingriffen zur Linderung der zervikalen Myelopathie gewonnen. Die meisten dieser Patienten hatten eine zervikale Spondylose oder rheumatoide Arthritis mit Beteiligung der Halswirbelsäule. Die Biopsien wurden mit Muskeln verglichen, die bei der Nekropsie von Patienten ohne Vorgeschichte einer HWS- oder neuromuskulären Störung gewonnen wurden. ERGEBNISSE: Die Muskeln der Studien- und der Kontrollgruppe wiesen eine ähnliche Bandbreite und Schwere der Anomalien auf. Bei mehreren Patienten deutete eine gruppierte Faseratrophie auf eine chronische partielle Denervierung hin. Die meisten Biopsien zeigten eine Dominanz von Typ-1-Fasern und eine selektive Typ-2-Faseratrophie. Zerklüftete rote Fasern waren ein häufiger Befund und die Elektronenmikroskopie offenbarte Anhäufungen von Mitochondrien, von denen ein kleiner Teil runde oder längs orientierte, einzelne osmiophile Einschlüsse enthielt. Fasern mit kernartigen Bereichen waren ebenfalls häufig. Diese pathologischen Merkmale wurden mit zunehmender Schwere und Häufigkeit mit zunehmendem Alter beobachtet. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die paravertebralen Halsmuskeln entwickeln mit zunehmendem Alter pathologische Anomalien mit sowohl neurogenen als auch myopathischen Merkmalen, deren Pathogenese wahrscheinlich multifaktoriell ist. Es ist zu erwarten, dass eine solche Muskelerkrankung mit einer funktionellen Beeinträchtigung einhergeht, die zur Entwicklung und Symptomatik von HWS-Erkrankungen mit zunehmendem Alter beitragen kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.