Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) ist eine gefährdete Art im Nordostatlantik, die historisch übermäßig ausgebeutet wurde. Während küstennahe Aggregationsgebiete in Großbritannien identifiziert wurden, ist das Wissen über die Verbreitung und Häufigkeit der Art außerhalb dieser Gebiete begrenzt. Forschungstechniken, wie z.B. Habitatmodellierung, könnten jedoch eingesetzt werden, um mehr Wissen über die Verteilung der Arten zu erlangen und Managementpläne zur Unterstützung der Bestandserholung zu erstellen. Bei großen, mobilen Arten kann das Sammeln von großflächigen Verbreitungsdaten eine finanzielle und logistische Herausforderung sein. Anstelle der Durchführung einer teuren UK-weiten strategischen Erhebung für Riesenhaie verwenden wir die Daten von zwei regionalen Erhebungen, die im Südwesten Englands und im Westen Schottlands durchgeführt wurden, in einem Ensemble Ecological Niche Model (EENM), um eine räumlich explizite Karte der Habitateignung zu erstellen. Beim Vergleich mit einer ~20-Jahres-Datenbank öffentlicher Sichtungen von Riesenhaien in den Küstengewässern Großbritanniens (bis 6 Seemeilen vor der Küste) ergaben die Muster der Lebensraumeignung eine statistisch signifikante Übereinstimmung mit Gebieten, von denen bekannt ist, dass sie Sichtungen von Riesenhaien unterstützen. EENMs könnten zur Beratung bei der Auswahl von Meeresschutzgebieten (MPAs) sowie zur Information von Umweltverträglichkeitsprüfungen für Offshore-Entwicklungen verwendet werden. Die Anwendung der EENM-Ergebnisse könnte weitreichend sein und nicht nur den Riesenhaien, sondern auch anderen großen mobilen Meeresarten im Nordostatlantik zugutekommen.