Bergen-Belsen war ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in Niedersachsen, Deutschland, etwa 65 Kilometer von der Stadt Hannover entfernt. Ursprünglich wurde es 1943 als Lager für privilegierte und andere besondere Häftlinge eingerichtet, darunter Gefangene aus neutralen Ländern oder solche, die die deutschen Behörden gegen deutsche Gefangene in alliierter Hand austauschen wollten.
Ab Herbst 1944 wurden Häftlinge aus Todes- und Konzentrationslagern wie Auschwitz in großer Zahl nach Bergen-Belsen verlegt, und die Zahl der Häftlinge wuchs von 7.300 im Juli 1944 auf etwa 15.000 im Dezember desselben Jahres. Als Bergen-Belsen am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit wurde, befanden sich dort mehr als 60.000 Häftlinge, die meisten von ihnen Juden, aber auch Polen, Roma, Homosexuelle und andere.
Im Winter 1945 waren die sanitären Verhältnisse dort entsetzlich, die Häftlinge litten an Typhus, extremer Unterernährung, Ruhr und anderen übertragbaren Krankheiten. Man schätzt, dass etwa 50.000 Häftlinge in Bergen-Belsen starben, darunter auch Anne Frank.
Nach der Befreiung wurden die Überlebenden auf einen nahegelegenen deutschen Militärstützpunkt verlegt, der zum größten Displaced Persons-Lager Deutschlands wurde.