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In Sanskrit und Tibetisch Padma genannt, ist die Lotusblume ein geschätztes Symbol in vielen östlichen Traditionen. Die Lotusblume wächst in der Natur in Teichen und wurzelt zunächst tief in Schlamm und Schlick. Um zu blühen, muss sie sich ihren Weg durch das trübe Wasser bahnen, bis sie schließlich die Oberfläche durchbricht. Mit der Zeit taucht er auf und erblüht in der Sonne, schön und ganz.

Aufgrund seiner einzigartigen Verwandlung gilt der Lotus seit langem als Symbol der Erleuchtung, der Reinheit, der Wiedergeburt und des Triumphes über Hindernisse. Zwar muss man keiner bestimmten spirituellen Praxis folgen, um sich vom Lotus inspirieren zu lassen, doch hat diese wunderschöne Blüte in einer Handvoll Traditionen spezifische Bedeutungen. Lesen Sie weiter, um mehr über die poetische Symbolik der Lotusblume zu erfahren.

Der Lotus im Buddhismus

Im Buddhismus soll die Reise des Lotus unsere eigene spirituelle Reise widerspiegeln. Verstrickt in Leiden (oder Samsara), beginnt unser Geist wie eine Lotusknospe, fest verschlossen und tief im schlammigen Dunkel vergraben. Nur wenn wir buddhistische Tugenden leben und uns durch vielfältige Erfahrungen hindurcharbeiten, können wir uns langsam zur Erleuchtung öffnen. Für Buddhisten ist der Lotus auch ein wichtiges Symbol der Bindungslosigkeit: Er bleibt fest im Schlamm verankert, während er hoch über der Wasseroberfläche wächst, unbefleckt von dem Schmutz, der ihn umgibt.

Der Lotus erscheint häufig in der buddhistischen Mythologie, Kunst und Schrift. Kunst und Statuen des Buddha stellen ihn oft auf einem Lotus sitzend dar. Die Legende besagt, dass bei seiner Geburt in Buddhas Fußstapfen Lotosblumen wuchsen. Der wichtigste Text im Mahayana-Buddhismus wird als das Lotus-Sutra bezeichnet und enthält die letzten Lehren des Buddha. Auch das tibetische Mantra Om Mani Padme Hum, eines der am weitesten verbreiteten Mantras im Buddhismus, spielt auf die Lotusblume an und soll den Bodhisattva des Mitgefühls anrufen.

Der Lotus im Hinduismus

Im Hinduismus wird der Lotus seit langem mit Göttlichkeit und Reinheit assoziiert: Wichtige Götter und Göttinnen werden auf Lotusblüten sitzend oder mit Lotusblüten in den Händen stehend dargestellt. In den Hindu-Schriften heißt es, dass der Gott Brahma aus einem Lotus geboren wurde, der aus dem Nabel von Lord Vishnu hervorging. Der Gott Krishna, eine Figur von göttlicher Schönheit, wird oft als „Der Lotusäugige“ beschrieben.

Ähnlich wie der Buddhismus legt der Hinduismus Wert auf die Fähigkeit des Lotos, von Wasser und Schmutz unbefleckt zu bleiben. Indem er sich über das Wasser erhebt, lehrt der Lotus seine Anhänger, auf der Suche nach Erleuchtung auf eigenen Füßen zu stehen und spirituelle Pflichten zu erfüllen, ohne sich von materiellen Versuchungen (dargestellt durch den Schlamm) aufhalten zu lassen. Der Lotus wird auch mit der höchsten Ebene der Erleuchtung assoziiert: Im ayurvedischen Chakra-System wird das Kronen-Chakra, das siebte Chakra, von dem angenommen wird, dass es das Zentrum des spirituellen Bewusstseins und eine Quelle des reinen Bewusstseins ist, als „Tausendblättriger Lotus“ bezeichnet.

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